SHRJ Wochenendwanderfahrt Plöner See 2005

by Florian (Teamleiter Jugend)

Vom 12. – 14.08.2005

Freitag 12.08.2005

Während sich die Elmshorner um 16 Uhr am Ruder-Club zur gemeinsamen Abfahrt treffen, bin ich gerade einmal zu Hause angekommen und packe meine Sachen und kaufe noch ein paar Kleinigkeiten ein, denn Hauke, Sönke und Nils holen mich erst um 17 Uhr ab, was mir persönlich auch wesentlich besser passt. Als wir kurz vor 19 Uhr in Spitzenort auf dem Campingplatz ankommen, stehen einige Zelte schon und wir gehen fast direkt runter zum Strand um wenigstens noch den einen oder anderen Ausleger anzubauen oder sonst irgendwie beim Aufriggern der Boote zu helfen. Wie die anderen angekommen sind und wann unsere zahlreichen Gäste aus Flensburg und Lübeck eintrafen, entzieht sich leider meiner Kenntnis und hier zeigen sich schon gleich die ersten Defizite einer unzureichenden Recherche vor Ort. Habe mich halt an die Arbeit gemacht und war froh, dass das Zelt schon stand als ich vom Strand zurückkam.
Die Pavillions standen auch schon wie immer in der Mitte des großen Zeltplatzes und dort sollten dann auch die Aktivitäten des ersten Abends stattfinden, nachdem sich jeder mehr oder weniger aufwendig selbst verpflegt hatte. Bei Hauke, Sönke, Malte und mir war das zum Beispiel ein „Döner to go“ in der Plöner Innenstadt in der Hauke noch versucht hatte eine vergessene Zahnbürste zu erwerben.
Zurück am Campingplatz passierte ehrlich gesagt nicht mehr viel, soweit ich das beurteilen kann, denn wir gingen zu unserem eigenen Erstaunen relativ früh ins Bett. Obwohl das Wetter im Verhältnis zu vergangenen Jahren akzeptabel war, kam keine rechte Stimmung auf und auch die angekündigten Sternschnuppen blieben dank des bewölkten Himmels zwar nicht aus, entzogen sich aber gekonnt den Augen der Betrachter.
Die Tatsache, dass wir alle relativ schnell einschliefen, lässt im Wesentlichen nur zwei Interpretationsansätze zu: Erstens, wir hatten alle über die anstrengende Woche hin ein Schlafdefizit gewaltigen Ausmaßes vorzuweisen, oder zweitens, die Umgebung war in diesem Jahr einfach so wahnsinnig ruhig, dass ein Einschlafen die einzig logische Konsequenz war.

Samstag 13.08.2005

Der Weckdienst war früh auf. Das war auch sein Job. Björn schlief fast direkt neben mir im Zelt, womit ich zu den ersten gehörte, die offiziell um 08:00 Uhr geweckt wurden. Dass einige jüngere Fahrtenteilnehmer bereits seit einiger Zeit auf dem Platz nebenan, ich sag mal „herumgetollt“ haben, hat mich persönlich nur am Rande um den Schlaf gebracht und wach war ich ohnehin. Kann mich im Nachhinein auch kaum erinnern, wann ich zuletzt eine solch lange Nacht in Spitzenort verbracht habe.
Aber nun zu den Fakten des Tages. Das Frühstück bestand aus diversen Müslisorten aus dem Hause Peter Kölln KGaA, Brötchen sowie Käse und verschiedene Wurstsorten, Kaffee, Tee und Milch. Für jeden also etwas dabei und genug um sich den Tag über den Bauch vollzuschlagen.
Das erklärte Ziel dieses Tages war das rund 16 Kilometer entfernte Preetz und dafür mussten nicht nur alle Boote erstmal am Strand oder an den Stegen zu Wasser gebracht, sondern nach rund 1000 Meter auch gleich wieder an der Lore in den Kleinen Plöner See umgefahren werden. Dieses Spektakel hat sich zum Glück ohne weitere Vorkommnisse relativ zügig abgespielt, da die routinierten Obleute diese Prüfung in den Jahren zuvor bereits einige Male praktisch absolviert hatten und die unterschiedliche Abfahrtszeit der Boote zwischen 10 Uhr und 10:30 Uhr große Verzögerungen auf ein Minimum beschränkten.
Bei leichtem Gegenwind war der Kleine Plöner See trotz kurzer Wartezeit auf die nachfolgenden Boote schnell überquert, und nach dem Passieren der ersten schmaleren Stelle ging es auf den relativ geraden Teil, der sich hier zum ersten Mal offiziell Schwentine nennt. Der Nordwestwind kam hier spürbar gegenan und die ersten alten Hasen freuten sich bereits auf das Segeln auf dem Rückweg.
Die erste enge Passage forderte den Steuerleuten dann zumindest in den Vierern fast alles ab, herunterhängende Äste, scharfe Kurven und vor allem Kanus die im Gegensatz zu den natürlichen Hindernissen quasi das unberechenbare Element dazu bildeten, rundeten das Gesamtangebot ab und so gelangten alle sicher auf den Kronsee. Diesen relativ schnell überquert, gelangte man vorbei an dem kleinen Gutshaus in die zweite enge Stelle, an der die gefährliche Fischreuse auf uns warten sollte. Tat sie aber nicht, denn diese wurde zum Erstaunen aller scheinbar abgebaut. Dafür hatte sich die Fahrtenleitung aber anscheinend noch im letzten Augenblick darum bemüht wenigstens einen umgekippten Baum über den Flusslauf legen zu lassen um über die Trauer hinwegzutrösten.
Über den Lanker See und seinen berühmten Windwellen hinweg kamen wir vorbei am Preetzer Ruderclub in die Innenstadt und machten am Ufer oder zwischen verkorksten Bäumen fest um eine kurze Mittagspause auf dem Rasen zu genießen. Die Mehrzahl ging wie immer zum Eisladen in die nahegelegene Fußgängerzone, bei den bis dahin gelieferten Temperaturen allerdings eher wegen der Toilette.
Kurz vor der Abfahrt zurück nach Plön passierte dann jedoch etwas unvorhergesehenes, die Sonne kam zum Vorschein. Erst ein kleines blaues Loch, dann ein zweites, die beiden taten sich zusammen zu einem großen Loch und so weiter bis man ohne sich zu schämen sagen konnte, das Wetter wäre sonnig gewesen. So ging es dann mit Sonne und Rückenwind ziemlich zügig zurück, nur die heftige Strömung in der ersten Engstelle nach dem Lanker See machte uns etwas zu schaffen, denn entgegenkommende Kanus auf Zickzackkurs zwangen uns ein paar Mal zum stoppen mit dem Ergebnis, dass das Boot sofort aus dem Kurs ans Ufer gedrückt wurde. Dafür schob uns dann später der Rückenwind über die Schwentine und den Kleinen Plöner See ohne weitere Vorkommnisse zur Lore am Campingplatz zurück.
Die meisten Boote versuchten sich den Rückenwind zu Nutze zu machen und bauten teilweise recht abenteuerliche Segel-Konstruktionen. Gesehen habe ich davon leider nicht so viel, denn ich hatte dummerweise meinen Bundeswehr-Poncho am Morgen im Zelt vergessen und somit sind wir leicht gefrustet durchgerudert und kamen als zweites an der Lore an. Dass Levke mir einen Vogel zeigte, weil wir ruderten statt zu segeln, erzähle ich hier lieber nicht.

Nachdem im Laufe der folgenden halben Stunden alle anderen Boote wieder am Campingplatz angelegt hatten, wurde erst einmal geduscht und der Grill angeheizt. Danach gab es dann Wurst und Salat satt, die Schnippler und Griller haben zwar ganz große Arbeit geleistet, dennoch wurde mal wieder nicht aufgegessen. Ist aber auch noch nie vorgekommen, glaube ich.
Der weitere Verlauf des Abends verlief sich relativ schnell in den Zelten oder auf den Sitzgelegenheiten davor oder im Gemeinschaftspavillon. Einige ganz harte Zeitgenossen warteten noch bis Mitternacht um Nils zum Geburtstag zu gratulieren, fielen dann aber auch fix in ihre Schlafsäcke in denen es dann, sowie auch in der Umgebung, schnell ruhig wurde.

Sonntag, 14.08.2005

Vom diesem Morgen habe ich leider nur so viel mitbekommen, als dass Björn uns fristgerecht geweckt und ich mich dann noch mal umgedreht habe. Das nächste Mal wurde ich dann wach als das Zelt leergeräumt um mich herum bereits abgebaut wurde. Zum Glück war ich nicht allein, denn Hauke ging es nicht viel anders als mir an diesem Morgen. Der regelmäßige Plön-Bericht-Leser wird sich jetzt gar nicht wundern, schließlich gehörte der dicke Kopp am Sonntag morgen ja normalerweise zur Tagesordnung und wer pünktlich zum Frühstück erschien, hatte in den Augen mancher in der Nacht zuvor eine Menge verpasst. So aber nicht in diesem Jahr und unsere Müdigkeit war wohl eher mit dem vielen Schlaf verbunden an den wir uns einfach noch nicht gewöhnt hatten.
Also schnell frisch gemacht für den Tag, ein rumliegendes Brötchen ergattert und mit noch nicht weggeräumtem Käse belegt, dazu noch drei Kekse vom Vortag, die ich noch im Zelt gefunden hatte und schon ist das Frühstück auch erledigt und unser Zelt gehört sogar noch nicht einmal zu den letzten, die dann noch standen.
Flugs also alles eingepackt und in den Autos verstaut und mit dem Bootsseesack runter zu den Booten.
Heute wollten wir vorbei an der Prinzeninsel über den Großen Plöner See rüber zum Freibad nach Fegetasche. Es wurden einige Pärchenboote gebaut, z.B. Peter und Petra mit Familie, Svenja und Malte, Wiebke und Steffen und wer sich sonst noch dazu zählte, es war halt Sonntag und nur knapp zehn Kilometer zu rudern. Nach dem Zusammentreffen an der Ecke nach der Prinzeninsel beginnt das Rennen über den See nach Fegetasche, nur unser und drei, vier andere Boote bleiben noch einen Augenblick liegen und kommen daher auch als letztes am Strand an. Dies aber wohl auch wegen des alternativ gesteckten Freestyle-Kurses. Die Pause im leichten Nieselregen ist dann auch eher kurz gehalten. Nils verteilt im Regenponcho seinen Geburtstagskuchen und Niko kommt als Allerletzter und ist dann wie ein Gummiball zwischen Strand und Nichtschwimmergrenze gefangen, bis er traurig davon fährt und als kleiner Punkt am Horizont verschwindet. Ein Steuerberater wäre da wohl angebracht gewesen.
Zurück geht es etwas kürzer, nämlich durch den kleinen Durchstich an der Prinzeninsel, spart ca. 2 Kilometer und bietet noch einmal etwas Abwechslung auf den letzten Schlägen. Da der See genug Wasser führt muss auch kein Boot aufsetzen oder gar jemand aussteigen, glaube ich zumindest.
Das Abriggern ging diesmal in Rekordzeit vonstatten und in nicht einmal einer Stunde sind alle neun Elmshorner plus drei Lübecker Boote samt Kleinteilen verstaut und verzurrt. Die aufkommende Sonne hat hier wohl zur allgemeinen Beschleunigung beigetragen.
Einige duschten noch zum Abschluss oder machten sich für die Rückfahrt fein, und nachdem wir unsere Gäste aus Lübeck und Flensburg verabschiedet hatten, machten sich auch nach und nach die Autos auf den Weg nach Elmshorn.
Dass bereits kurz hinter Ascheberg der Regen kam, der im Verlauf der Rückfahrt auch immer stärker werden sollte, zeigte uns noch mal zum Abschied wie viel Glück wir eigentlich wirklich hatten mit dem Wetter.

Zum Abschluss möchte ich, sicherlich stellvertretend für alle Fahrtenteilnehmer, den diesjährigen Organisatoren dieser Massenveranstaltung herzlich für den Aufwand und die schöne Tour danken. Es war wie immer ein gelungener Auftritt, dieses Mal halt nur ein bisschen leiser als sonst. Wirklich gestört hat es mich jedenfalls nicht.

Alexander Herzog

,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, – zum Einfügen, habe sicher da oben welche vergessen