Kaum ist die Taufe unseres neuen Flagschiffs vorbei, wurde die Elveshörn zum ersten Mal auf der Elbe getestet.
Mit den Ruderkammeraden Arne, Konstantin, Malte, und Nikolai sollte es am Sonnabend mit der Nachmittagstide zu einem kleinem Grillfeuer nach “Pagenbeach” gehen. Auf der Au stand uns der erste Schock bevor – Wasser im Boot. Sollte der neue Elbvierer etwa schon leck sein? Das zieht sich dicht, lästern die ersten. Bleibt zu bemerken, dass kein Grund zur Reklamation besteht, da wir später die ausgelaufene Trinkflasche fanden. Bald sind wir auf der Elbe und der Vierer zieht mühelos gegen den Ebbstrom zur Südspitze von Pagensand. Dort sichten wir zwei auswärtige ebenfalls elbaufwärts fahrende Ruderboote und grüßen freundlich. Die Anlandestelle D haben wir an diesem Abend ganz für uns, so dass die Stille des Sonnenuntergangs besonders schön ist. In der lausigen Kälte des frühen morgens stechen wir um 7 Uhr in See – Richtung Krautsand. Mit ruhigen kräftigen Schlägen gleitet die Elveshörn über die Elbe. Der Achterliche Wind tut das übrige, so dass wir bald die Ersten am Strand sind.
Nach dem Frühstückspicknick erwartet uns der Höhepunkt der Fahrt – ein Treffen der Köninginnen der Meere, oder auch Elveshörn meets Aida Diva. Einfach gigantisch. Sind diese Schiffe zu vergleichen? Beide etwa gleich alt und die reinsten Vergnügungsboote, aber sonst? Das eine getrieben durch mächtige Dieselaggregate – das andere umweltfreundlich durch Muskelkraft. Schlichte Sportlichkeit versus glamourösen Luxus. Wie wäre es wohl heute Nacht gewesen in der Präsident’s Suite statt im engen Zelt? Und dann erst das Essen, Sekt und Lachsschnitten – statt Graubrot mit Dauerwurst? Doch bei dem Gedanken nach dem Captain’s Dinner mit schlechtem Gewissen auf dem Ergometer auf dem Sportdeck schuften zu müssen, bin ich froh mit der Elveshörn unterwegs zu sein und freue mich gleich mit den Jungs gegen den Ostwind nach Hause zu ackern zu dürfen…
Björn Fock