Jugendwanderfahrt 2021 auf Fulda und Weser

by Finja (Team Jugend)

In den folgenden Zeilen könnt ihr erneut mit uns auf Wanderfahrt fahren, denn wir wollen euch an unseren Erlebnissen teilhaben lassen.

Vom 19.07. bis zum 25.07. war die ERC-Jugend im Weserbergland unterwegs und bestaunte auf den rund 160 Kilometern von Kassel bis Hameln die umliegenden Hügel, Felder und Bäume. Mit Zelten ausgestattet konnten wir in den örtlichen Rudervereinen unsere Nachtquartiere aufschlagen und dort abends dem DJ aus den Bergen lauschen und am Morgen das Aufstehen genießen, denn Aufstehen ist schön. Die Ruderetappen wurden von Tag zu Tag kürzer und somit wurden auch viele Kilometer gegammelt. Kulinarisch ging es in den Kochgruppen auch vielfältig zu. Beliebt waren wieder Dosenravioli, Nudeln und Pfannkuchen. Aber auch Burger, Hotdogs und Reispfanne standen auf dem Programm. Thüringer Klöße und Guacamole gab es leider nicht.

Die folgenden Erlebnisse der einzelnen Tage wurden von den Jugendlichen in Gruppen selbst verfasst.

Viel Spaß beim Lesen!

19.7. Montag

von Annika, Arved & Christoph

Montagmorgen haben wir uns um 8 Uhr im Bootshaus getroffen, um das Gepäck zu verladen. Martje, Finja und Mathis sind mit dem Transporter samt Bootsanhänger losgefahren und wir sind später als Gruppe zu Fuß zum Bahnhof gelaufen.

In Altona dann ein zweites Frühstück (Brötchen, Döner, KFC); weiter im ICE nach Kassel – Europäische Hauptstadt der Waschbären. Ein weiteres Mal umsteigen und schon waren wir quasi da. Zu Fuß sind wir die letzten 30 Minuten durch Stadt und Park zur Rudergesellschaft Kassel gelaufen.

Nachdem wir den Hänger aufs Grundstück geschoben hatten, haben wir die Boote in unseren Expertengruppen aufgeriggert und das restliche Bootsmaterial verteilt. Anschließend ging es weiter mit einer kleinen Mittagspause (Brot, Katjes, Maoam), Wikingerschach und Frisbee. Letztere landete natürlich auch auf einem Schuppen – Frisbee gerettet und weiter gings mit Baden in der eindeutig zu kalten Fulda. Wieder trocken haben die einzelnen Zeltgruppen begonnen ihre Zelte aufzubauen; einige mit weniger, andere mit mehr Schwierigkeiten.

Endlich, nach einer halben Stunde, standen alle Zelte und auch die letzte Kochgruppe konnte anfangen zu kochen. Aber wo’s mit dem Zeltaufbauen nicht klappt, kann auch das Kochen nicht gut gehen, denn während Mathis, Arved und Kjell noch mit ihrem Zelt kämpften, musste Jo feststellen, dass der neue Kocher kaputt war.
Auf Grund eines sich nähernden Gewitter durften wir uns auf dem Balkon des Ruderclubs unterstellen und konnten im trockenen essen. Bis auf ein bisschen Nieselregen sind wir verschont geblieben und so konnte es nach dem Abwasch auf der benachbarten Wiese mit Frisbee und später auch Fußball weitergehen.

Nachtruhe 23 Uhr, aber da hatten wir die Rechnung ohne die Waschbären gemacht, die nachts nicht nur unseren Müll ausgebreitet, sondern auch in Zelte gekrabbelt sind. So mussten in dieser Nacht nicht nur Lukas‘ Handy (das den Weg ins Wasser gefunden hatte), sondern auch Schlaf und Paulas Cashewkerne dran glauben.

20.07. Dienstag

von Clemens, Emelie & Franca

Der heutige Tag startete etwas anders als geplant. Eigentlich sollte unsere erste Ruderetappe von Kassel nach Hann. Münden das Highlight des heutigen Tages werden. Dass diese jedoch Konkurrenz bekommen sollte, merkten die Ersten schon in der Nacht auf den Dienstag. Es begann um 4 Uhr mit einem „Ahh, hier ist eine „Katze“ im Zelt“, gestohlenen und aufgefutterten Cashewkernen, einem aufgerissenen Müllsack, dessen Inhalt liebevoll über dem Platz verteilt wurde und endete mit einem Kratzen in der Mülltonne. Die Warnung, es gäbe Waschbären, wurde erfüllt.

Nachdem wir um 7:15 Uhr vom Guten Morgen Song geweckt wurden, welcher auf keiner guten Wanderfahrt fehlen darf, bekamen auch die Letzen mit, dass ein Waschbär unser Lager „überfallen“ hatte und nun in einer der Mülltonnen hockte. Schnell war klar, der Waschbär muss befreit werden.

Nachdem dies erledigt war, machten wir uns auf dem Weg zum nächstgelegenen Corona Testzentrum. Nach 30 min Fußmarsch mit Sightseeing kamen wir an. Es lässt sich sagen, dass das Testzentrum vermutlich nicht an so große Gruppen, sowie das Ausdrucken der Ergebnisse, gewöhnt war. So musste sich das Frühstück etwas verzögern, aber immerhin waren wir alle negativ :).

Nach solch einem ereignisreichen Morgen konnten wir mit abgebauten Zelten, bepackten Transporter und gestärkt die Boote ins Wasser bringen. Die Fahrt auf der Fulda hatte begonnen. Heute sollten wir 29km mit vier Schleusen überwinden. Letzteres war für einige von uns noch komplettes Neuland.

Schon nach wenigen Kilometern mussten wir Halt machen und die Boote umtragen, die eigentliche Schleuse war auf Grund von Erneuerungen gesperrt. Mit geballter Kraft waren die schweren Wanderfahrtsboote doch schnell auf der anderen Seite und wir konnten weiter rudern. Bis auf eine Schleuse, die Probleme machte, wodurch wir sehr lange warten mussten, klappte das Prozedere bei den nächsten Schleusen entspannter. Als wichtige Regel für Schleusen gilt: Musik aus (die darf ansonsten nicht fehlen), damit wir uns alle gut verständigen können und diese schwierigeren Stellen sicher überqueren.

Gegen frühen Abend kamen wir, einige mehr und andere weniger erschöpft, am Mündener Ruder Verein an.
Nachdem die Zelte aufgebaut wurden, verbrachten wir den Abend mit Wikinger-Schach, Baden, Frisbee und Kartenspielen, bis wir anfingen zu kochen. Von Wraps, über Ravioli und Burger, sowie Gemüsepfanne war einiges vertreten.

Noch kurz bevor die Nachtruhe in den Zelten eintreten sollte, machte ein Teil der Gruppe einen Ausflug durch Hann. Münden zur nächst gelegen Brücke, um sich den weiteren Verlauf der Fulda anzuschauen und vielleicht schon einen Blick auf das Wehr, welches sich an der Mündung des Flusses in die Weser befindet, zu erhaschen. Nach ihrer Rückkehr und dem Zähneputzen wurde es bald Still in den Zelten und wir erholten uns für den nächsten aufregenden Tag. Auch weitere Waschbär Besuche blieben uns erspart.

21.07. Mittwoch

von Jasper, Jolina & Julian

Auf ein Neues wurden wir mit unserem Lieblingslied „Aufstehen ist schön“ geweckt. Nachdem wir alle annähernd wach waren, haben wir gefrühstückt, unsere Sachen zusammengepackt und die Zelte abgebaut. Anschließend haben wir die Tour besprochen, welche 47km lang werden würde, und es wurde die Bootseinteilung verkündet. Beim Ablegen und beim aufs Wasser gehen mussten wir uns dann etwas beeilen, damit wir noch durch die Schleuse durften ohne 1½h warten zu müssen. Das haben wir ohne Probleme geschafft und danach begann der Weg auf der Weser. Ab dem Zeitpunkt, als uns die Strömung supported hat, war es entspannter und wir haben ein paar Kanuten genervt.

Auf dem Weg bis zur Mittagspause sind wir mehr oder weniger viel gerudert, wobei leider ein Skull zu Bruch ging. An einem Campingplatz haben wir dann nach ca. 20km eine Pause gemacht, wo wir auch wieder auf den Landdienst getroffen sind. Als wir uns ein bisschen erholt hatten, den Skull notdürftig repariert haben, haben wir uns wieder aufs Wasser begeben und uns an die zweite Hälfte unsere Etappe gemacht. Auf dem Weg passierten wir eine etwas kompliziertere Fähre und kamen letztendlich am Campingplatz in Bad Karlshafen an.

Dort hatte uns der Landdienst bereits einige Zelte aufgebaut, weshalb wir auch direkt mit dem Kochen anfangen konnten. Gegessen wurden Nudeln, Wraps und es wurde gegrillt. Nach dem Abendessen haben wir uns noch auf eine Wanderung zum Hugenottenturm, auf der anderen Weserseite, begeben.

Einige haben das als 2. Sporteinheit genutzt und sind den Berg hoch gesprintet (und auch wieder runter). Vom Turm aus hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Weser. Als wir wieder an unserem Lager angekommen sind haben wir noch eine kleine Runde Schwimmen gespielt und sind anschließend schlafen gegangen.

22.07. Donnerstag

von Kjell, Lene & Lukas

Morgens sind wir um 7 Uhr in Bad Karlshafen aufgestanden. Wir mussten uns beim Aufstehen, Zusammenpacken der Sachen und Zelte abbauen beeilen, da wir pünktlich an unserem Ziel ankommen mussten, um dort gemeinsam einen Corona-Test zu machen.

Nach dem Frühstück sind wir dann um 9:30 Uhr losgefahren. Nachdem wir eine Zeit lang auf der Weser gerudert sind, oder uns von der starken Strömung treiben lassen haben, haben wir dann um 12:30 Uhr an dem Ruderclub in Höxter angelegt, um eine kleine Mittagspause zu machen. Wir haben unsere Brote gegessen, geredet und Wikinger-Schach gespielt. Anschließend sind wir wieder abgelegt und weitergefahren und um 14:30 Uhr an unserem Ziel, dem Ruderclub in Holzminden, angekommen.

Beim Heraustragen der Ruderboote ist der relativ kleine Steg durch das große Gewicht der Boote und uns 20 Personen untergegangen, sodass wir bis zu den Knien nass wurden und befürchteten durch die starke Strömung davon gespült zu werden. Um 15:30 Uhr sind wir dann zu einem Corona-Testzentrum gegangen und haben uns alle testen lassen. Alle waren glücklicherweise negativ!
Als wir kurz danach wieder bei dem Ruderclub angekommen sind, haben wir uns wegen der hohen Temperaturen in den Schatten gesetzt und Eis gegessen.

Als es Abend und somit auch etwas kühler wurde, haben wir unsere Zelte aufgebaut und das Abendessen, was in diesem Fall selbstgemachte Burger oder Nudeln waren, vorbereitet. Danach haben wir gegessen und im Anschluss Ball- und Kartenspiele gespielt, bis wir dann am späten Abend in unsere Zelte gegangen sind.

23.07. Freitag

von Martje, Mathis & Melwin

Wir konnten wieder etwas ausschlafen. Zumindest bis 8 Uhr und dann wurden wir von Farid Bang, Big Andi und dem wunderschönen Lied „Aufstehen ist schön“ geweckt.

Nach einem leckeren Frühstück ging es dann ans Zelte abbauen und Boote klarmachen. Dies war, wie gestern auch schon, eine kleine Herausforderung am Morgen. Denn der Steg schien nicht für das Gewicht von einem Vierer und 20 Leuten gemacht zu sein… mit der schnell strömenden Weser bis zu den Knien, haben wir dann die Boote zu Wasser gelassen und konnten unsere 30km Etappe beginnen.

Unser Ziel war heute der Ruderverein in Bodenwerder. Da wir heute keine wichtigen Termine mehr hatten, haben wir uns zu Barken geformt und konnten die Kilometer gammeln… Einige Hürden mussten wir auf der Strecke allerdings auch überwinden. Das Boote zu Wasser lassen hat wohl noch nicht gereicht… nach knapp 11 Kilometern mussten wir die Fähre in Polle passieren, welche überall als Unfallschwerpunkt angekündigt war und wovor wir mehrmals gewarnt wurden. Doch auch die konnten wir erfolgreich und sicher meistern und konnten danach direkt wieder weitergammeln…
Den Rest der Strecke vergnügten wir uns mit Wasserschlachten, Capture The Flag und natürlich Schlagern, die lauthals mit gegrölt wurden (mittlerweile waren auch alle einigermaßen textsicher) 🙂

Angekommen in Bodenwerder haben wir die Boote aus dem Wasser geholt und die ersten Zelte aufgebaut. Anschließend wurde Spikeball gespielt, entspannt oder es wurden Garnelen fürs Abendessen aus der Weser gefischt.
Zum Abend hin wurde in den Kochgruppen gekocht. Es gab Wraps, gebratene Garnelen (5), Fleisch vom Grill und einen riesigen Berg an Pfannkuchen (es blieben keine Reste…). Danach haben wir Wizard und andere Kartenspiele gespielt und um 00:00 Uhr haben wir auf Anni angestoßen und ihr zu ihrem 18. Geburtstag gratuliert. Dann ging es aber auch schon ins Bett (einige im Zelt und einige draußen), da die richtige Party erst morgen steigen wird.

24.07. Samstag

von Mika, Niclas & Paula

Nachdem wir in Annis Geburtstag reingefeiert haben und einige von uns draußen geschlafen haben, ging der Tag für uns ganz entspannt um 10.00 Uhr los. Bevor wir die kürzeste Etappe der Tour antraten, wurde uns bei der Vorbesprechung erzählt, es käme eine sehr gefährliche Stromschnellen auf uns zu, von der die meisten am Ende nicht einmal irgendetwas mitbekommen haben. Aber wir sind immerhin an einem atemberaubend schönen Atomkraftwerk vorbeigerudert bzw. getrieben. Kurz vorm Ziel nahm der Bootsbetreib auf der Weser erheblich zu, so blieb es nicht aus, dass wir die ein oder andere Welle abbekamen. Leider endete das für Mathis im Wasser und seine manuelle Schwimmweste war auf einmal doch automatisch.

Nichtsdestotrotz erreichten alle das Ziel und das Anlegen war aufgrund der geringeren Strömung nicht mehr ganz so stressig, wie an fast allen anderen Anlegestelle zuvor.
Nachdem wir angelegt und die Boote rausgenommen hatten, haben wir begonnen diese abzuriggern und auf den Hänger zu laden. Als die Zelte etwas später aufgebaut waren, sind wir nochmal runter zum Steg um dort baden zu gehen. Nach dem Baden sind alle Duschen gegangen, und da es nur warmes Wasser gab, wenn man dafür bezahlte, hatte Clemens die grandiose Idee das Waschbecken überlaufen zu lassen und darunter zu duschen.

Am Abend haben wir dann, trotz Regen, Annis Geburtstag mit Pizzaparty im vollem Ausmaße gefeiert.
Die Fahrtenleitung hat dafür extra Kuchen, Kerzen, Snacks, Sekt und Softdrinks besorgt. Zwischendurch hat sich die Schwimmweste von Rasmus ausgelöst. An diesem Abend haben wieder manche im Freien geschlafen. Trotz des blöden Wetters an diesem Tag, war es ein sehr schöner und lustiger letzter Abend der Wanderfahrt, der bis spät in die Nacht mit qualitativ hochwertigen Liedern begleitet wurde.

Man ignoriere das Chaos im Hintergrund. 😉

25.07. Sonntag

von Rasmus, Sarah & Vicky

Am letzten Tag unserer Wanderfahrt begann der Tag nach einer sehr kurzen Nacht, die ein Teil der Gruppe draußen verbracht hat, so gegen 9:00 Uhr. Wir wurden, wie jeden Morgen, von Flo und Finja mit einem schönen Guten Morgen Lied geweckt. Damit war das das Aufstehen gleich viel schöner. Nach dem Aufstehen ging es wie immer an Aufräumen und Frühstücken. Nachdem das ganze Gepäck in den Transporter geladen wurde, machte sich ein Großteil der Gruppe auf den Weg zum Bahnhof.

Flo, Vicky und Annika fuhren den Weg bis nach Hause mit dem Transporter und dem Bootsanhänger. Im Zug wurde entweder geschlafen oder lustige Denkspiele gespielt, die einige doch die gesamte Fahrt über beschäftigten. Da ja immer etwas schief gehen muss, hat einer aus der Gruppe sein Handy in der Bahn liegen gelassen und natürlich lief auch beim Transporter nicht alles glatt. Aufgrund von Stau auf fast der gesamten Strecke, sind wir statt den geplanten 3,5 Stunden, ganze 7,5 Stunden gefahren. Die Zeit wurde mit lautem Singen und Essen verbracht. Die Zeit bis der Transporter und die Boote dann endlich im Ruderclub ankamen, wurde natürlich sinnvoll mit Baden, Eis essen und Tischkicker spielen tot geschlagen.

Als der Bootstransport endlich da war, wurden die Boote nur noch sauber gemacht und wieder in die Halle gebracht. Mit einer abschließenden gemeinsamen Pasta Party wurde die Wanderfahrt abgeschlossen. Und so war die erste Woche unseres Sommerprogramms auch schon rum.